Kommunale Folgekosten der Inklusion
Projektbeschreibung
Die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen im Schulbereich bedeutet eine große Herausforderung für die Bildungspolitik in Deutschland. Die öffentliche Diskussion, wie der Gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf in den Schulen gelingen kann, konzentriert sich meist auf die Entwicklung entsprechender pädagogischer Konzepte, die notwendige Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte und die Ausstattung inklusiver Schulen mit zusätzlichen Lehrern und Sonderpädagogen.
Dabei wird die Umsetzung der Inklusion im Schulbereich auch weitreichende Konsequenzen für die Ausstattung der Schulen und damit für die kommunalen Schulträger haben. Hier geht es keineswegs nur um die Schaffung barrierefreier Schulgebäude und Schulgelände. Erforderlich sind auch spezielle Lehr- und Lernmittel und es entsteht zusätzlicher Raumbedarf durch zusätzliche Klassenräume und die notwendigen Differenzierungs-, Therapie- und Fachräume. Daneben, und das wird nur wenig diskutiert, erfordert erfolgreiche Inklusion zusätzliche Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter sowie Integrationshelfer, die Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Schulalltag begleiten. All diese zusätzlichen Aufgaben, von denen das Gelingen der Inklusion maßgeblich abhängt, fallen in die Zuständigkeit der kommunalen Schulträger und verursachen dort zusätzliche Kosten.
Für Nordrhein-Westfalen sind in dieser Studie im Juli 2013 die erwarteten kommunalen Mehrausgaben beispielhaft für die Stadt Essen und den Kreis Borken erstmals quantifiziert worden.
Informationen zum Projekt
abgeschlossen
2013 bis 2014
Grundschule, weiterführende Schule, Förderschule, Bildungsfinanzierung, Inklusion
Anna Makles
Kerstin Schneider
Alexandra Schwarz
Mareike Tarazona, Horst Weishaupt (beide DIPF, Frankfurt a.M.)
- Schwarz, A., Schneider, K. (2013): Mehrkosten in Millionenhöhe - Inklusion im Schulbereich bedeutet deutliche Belastung für Kommunen. In: Stadt und Gemeinde, 10/2013, 458-460.
- Schwarz, A., Weishaupt, H., Schneider, K., Makles, A., Tarazona, M. (2013): Mögliche kommunale Folgekosten der Umsetzung der Inklusion im Schulbereich in Nordrhein-Westfalen am Beispiel der Stadt Essen und des Kreises Borken (Gutachten im Auftrag der kommunalen Spitzenverbände NRW). [download]
Informationen zum Download:
- Vortragsfolien zum Kommunaldialog Inklusion, 15. Mai 2014 [download]
- Bericht zu den geschätzten durchschnittlichen Mehrausgaben je Schüler im gemeinsamen Unterricht zum Schuljahr 2016/17 vom 30. Januar 2014 [download]
- Vortragsfolien zur Fachtagung für Sozialdezernentinnen und Sozialdezernenten des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, 28. Januar 2014 [download]
- Kommentierung des Berichts der Landesregierung (Vorlage 16/1090 Landtag NRW) und der Stellungnahme der Ministerin für Schule und Weiterbildung (Vorlage 16/1091 Landtag NRW) vom 10. September 2013 [download]
- Zusammenfassung des Gutachtens [download]
Pressemeldungen (Auswahl):
- Streit um Inklusion: Kinder, das wird teuer (Spiegel Online vom 12. Februar 2014)
- Kinder mit und ohne Behinderung: Inklusive Schulen, exklusive Kosten (Spiegel Online vom 23. Dezember 2013)
- Inklusion bedeutet erhebliche Mehrkosten für NRW-Kommunen (RP vom 15. Juli 2013)
- Inklusion teurer als gedacht (WDR vom 15. Juli 2013)
Gefördert durch:
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